Suppenküche Nachschlag am 26.12.2023

Weihnachten – neu erleben

Am 1. Weihnachtsfeiertag haben ca. 30 fleißige Ehrenamtliche des AWW Helferkreises Ludwigsburg den Gemeinderaum der Adventgemeinde in ein weihnachtlich geschmücktes und einladendes Restaurant verwandelt. Es war viel für die 120 Gäste vorzubereiten: Weihnachtsbaum aufstellen und Geschenktüten packen, Stühle und Tische stellen, Bühne und Raum mit einer Vielzahl an blühenden Weihnachtssternen dekorieren, den Seminarraum in eine Küche verwandeln und einige weitere Dinge mehr. In den wenigen Stunden der Nacht hatte Reinhard Knobloch, Leiter der Suppenküche Nachschlag, noch einiges an Programm vorzubereiten, Absprachen mit Technik und Pastor zur treffen, bis alles für die einzigartige Weihnachtssuppenküche vorbereitet war.
Der 26. Dezember ist für viele Bürger*innen des Landkreises noch ein Tag des Ausruhens und der Familienfeiern. Nicht so bei dem großen Helferkreis deren Herzensangelegenheit die Suppenküche Nachschlag ist. Um Menschen in sozialen Notlagen, Bürgergeld-Empfänger, Wohnungslose, Flüchtlinge und ältere Mitbürger zu unterstützen und Ihnen ein Weihnachtsessen, sowie eine gemütliche und besinnliche Zeit in Gemeinschaft zu ermöglichen, öffnete die Suppenküche Nachschlag am 2. Weihnachtsfeiertag ihre Türen. „Der Otto Normalbürger ist bei uns ebenfalls willkommen, schließlich möchten wir Menschen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten zusammenbringen. Gerade an Weihnachten ist uns die wichtig uns echte Teilhabe zu erleben
Die ersten Gäste fanden sich bereits um 11 Uhr vor den Türen ein, um ganz bestimmt einen der begehrten Sitzplätze für die Weihnachtssuppenküche zu bekommen. Das zahlte sich aus. Bereits 15 Minuten nach Einlass sind pünktlich um 13 Uhr die 120 Sitzplätze belegt. „Auf diese Situation haben wir uns im Vorfeld vorbereitet und für die Gäste, die aus Platzgründen leider nicht eingelassen werden können, das Weihnachtsmenü als to go vorbereitet“, so Reinhard Knobloch, Leiter der Suppenküche Nachschlag. „Auch diese Gäste sollen eine Freude an unserem leckeren Essen haben. Und da Weihnachten haben wir diesen Personen ebenfalls Stofftaschen mit einigen nützlichen und praktischen Geschenken überreicht“.
Die Gäste im Gemeindezentrum wurden auf eine Reise eingeladen: „Weihnachten – neu erleben“. Viele Gäste waren anfangs etwas zaghaft was auf Sie zukommt, doch haben schnell und live erfahren dürfen, was einfach aber interessant das ist.
Zu Beginn wurde der Einspieler „God’s Gift“, ein Musikvideo gezeigt. Weihnachtliche Klänge auf uns weniger bekannten Musikinstrumenten anderer Kontinente zu hören war für viele ein neues Erlebnis. Dann wurde mit dem servieren des Weihnachtsmenüs begonnen. Jeden Tisch hatte seine eigenen Servicekraft, die nicht nur aus dem Landkreis kamen, sondern weit darüber hinaus, wie Bergstraße, Frankenthal und Villingen-Schwenningen. Helfen bei der Suppenküche macht Freunde, da ist eine Stunde Anfahrt nicht zu viel, so ein Ehepaar mit Sohn, die das erste Mal Teil des Teams waren. Bereits bei der Grießklößchensuppe mit Gemüseeinlage wurde oft ein Nachschlag beordert. „Warm, lecker und mit echtem Gemüsegeschmack – ich liebe das“, so ein Gast nach seinem zweiten Nachschlag. Darauf folgte der gemischte Salatteller mit Eiergarnitur. Das Hauptgericht erinnerte nicht nur am Duft an Weihnachten, sondern weckte bei vielen der Besuchern Erinnerungen vergangener Zeiten: Rothkohl an Klößen und Soße, dazu ein vegetarisches Schnitzel. Für einige neue Gäste war die vegetarische Variante am Anfang etwas ungewohnt, doch meist haben die anderen Tischnachbarn von dem immer vollwertigen und leckeren Mittagstisch der Suppenküche berichtet, wenn auch fleischfrei. Das Menü abgerundet wurde mit einem Schokoladeneis an einer Obstgarnitur. Das 4-Gänge-Weihnachtsmenü wurde frisch zubereitet. So waren viele fleißigen Helfer seit 9:00 Uhr in der Küche mit Salat waschen, Gemüse schnippeln, und vielen anderen Arbeiten richtig beschäftigt. Bei all diesen Küchenvorbereitungen den Gesamtüberblick für das Menü zu behalten ist Silvia Eschen, Küchenchefin der Suppenküche, zuständig. Dies hat bei diesem Festessen wunderbar geklappt.
Zwischen den Gängen wurden weihnachtliche Gedichte vorgetragen und die Pianistin Vanessa Sabo sorgte am Flügel für eine festliche musikalische Untermalung.
„So viel Leckeres in dieser Anzahl zuzubereiten – ihr von der Suppenküche seid halt die besten. Was kommt da denn noch alles?“, war eine Frage, die unsere ehrenamtlichen Servicekräfte in ähnlicher Art mehrfach zu hören bekamen.
Passend zum gemütlichen und besinnlichen Teil wurden auf die Tische Weihnachtsgebäck gebracht und Kaffee oder Punsch konnte bestellt werden, die sogleich serviert wurden.
Mit der Weihnachtsgeschichte als Sandmalerei waren wieder andere Sinne angesprochen und Weihnachten wurde neu entdeckt. Die Co-Moderatorin Jana Knobloch las den biblischen Bericht der Geburt Jesu. Anschließend wurden zwei bekannte Weihnachtslieder gesunden, wobei die Gästen gerne einstimmten. Pastor Chris Berger beleuchtete sehr lebendig und anschaulich die Weihnachtsgeschichte aus der damaligen Realität für Maria und Jesus. Gott bringt Hoffnung! Gedanken, die die Besucher fesselten und nachdenken ließen. Und wieder wurde gesunden, welches den Gästen sehr gefiel. Zum Abschluss wies Reinhard Knobloch auf die Unterstützung durch zahlreichen Firmen hin, ohne deren Hilfe die monatlichen Suppenküchen und vor allem auch die Weihnachtssuppenküche gar nicht möglich wären.
Dank Firmen aus dem Landkreis und darüber hinaus, die diese Aktion finanziell unterstützt und Waren für Geschenktaschen gesponsert oder gespendet haben, konnte unseren Gästen dreieinhalb Stunden zum Genießen, Innehalten und Auftanken für die Seele jenseits aller Sorgen des Alltags angeboten werden.

Und mit Freunde dürften die Helfer jedem der Gäste Präsenttaschen mit Badetuch, Kuscheldecke, Hygieneartikeln, Südfrüchte, Lebensmittel, sowie verschiedenes Weihnachtsgebäck und einiges mehr in Empfang nehmen.
Anschließend dankte Knobloch den über 50 anwesenden ehrenamtlichen Helfer*innen für ihren ganzjährigen Einsatz in der Suppenküche Nachschlag, aber auch das Helferteam seinem Organisator für sein unermüdliches Engagement.
Nach dem Abschluss der besinnlichen Zeit konnten die Gäste den Nachmittag noch bei Kaffee und Punsch ausklingen lassen. Zum Ende der Veranstaltung wurden die Geschenktaschen an die Gäste übergeben, die viele Augen nicht nur größer, sondern auch leuchtender werden ließen. Vor Rührung kam auch manche Träne zum Vorschein. Helfer wurden umarmt, Hände geschüttelt und Dankesworte ausgesprochen. Viele der Besucher waren sichtlich gerührt.
Einmal mehr ein Zeichen, wie sehr karitative Organisationen wie die Suppenküche Nachschlag Menschen in den aktuell herausfordernden Zeiten ein Segen und wichtige Hilfe sind.

Reinhard Knobloch zieht am Ende der Veranstaltung das positive Résumé: „Das Hauptanliegen der Suppenküche Nachschlag ist unseren Gästen Liebe, Wärme, Annahme und Menschenwürde entgegenzubringen. Das ist mit der Weihnachtssuppenküche völlig gelungen.“

Eine Frage bleibt noch: Wie geht es weiter? „Wie gewohnt jeden vierten Sonntag im Monat“, sagte die Küchenchefin Silvia Eschen nach der Veranstaltung lachend und freut sich auf 11 „normale“ Suppenküchen an Aufwand bis es wieder heißt - Weihnachtssuppenküche

INFO: Das Angebot der Suppenküche Nachschlag findet regelmäßig jeden vierten Sonntag im Monat statt und ist ein Projekt des Advent-Wohlfahrtwerks. Eine Unterstützung dieses Projekts ist jederzeit möglich, helfend wie auch finanziell unterstützend.
Informationen unter Telefon (0 7141) 2 99 23 61. E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. und www.aww-bw.de/ludwigsburg.