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Jede Gesellschaft ist auf den Zusammenhalt und die Hilfe in Familien, Freundschaften, Vereinen oder Nachbarschaften angewiesen. Doch gerade in hochentwickelten und komplexen Gesellschaften genügt das oft nicht. Zur Bewältigung und Gestaltung des Lebens werden funktionierende soziale Netzwerke deshalb immer wichtiger. Und in bestimmten Lebenssituationen ist eine professionelle Unterstützung und Hilfe unverzichtbar.
Das Advent-Wohlfahrtswerk wendet sich mit Angeboten an unterschiedliche Zielgruppen und bietet Menschen Hilfe in persönlichen Lebenskrisen an. Helfen kann vielerlei bedeuten, z.B. erziehen, anleiten, tätig werden, beraten, leiten, verwalten, organisieren, vermitteln u.a.m. Immer geht es darum, dass Menschen ihr Leben so gut wie nur möglich selbst gestalten, dass die gesellschaftliche Integration gelingt und eine faire Verteilung der Chancen gegeben ist.
Zielgruppen der sozialen Arbeit im Advent-Wohlfahrtswerk reichen von Kindern und Jugendlichen über Familien und Alleinerziehenden, Menschen in der Lebensmitte bis zu Senioren und Menschen in Krisen und problematischen Lebenssituationen. Die Hilfe für jene, die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr selbst helfen können, hat dabei einen besonderen Stellenwert. Auch wenn soziale Arbeit in den jeweiligen rechtlichen und sozialpolitischen Rahmenbedingungen geschieht - immer geht es am Ende um den Menschen selbst.
Grundlage aller sozialen Arbeit im Advent-Wohlfahrtswerk ist das Menschenbild der Bibel: Jeder Mensch ist ein einmaliger Gedanke Gottes, und hat von daher seine unverfügbare Würde und seinen besonderen Wert.
Das Advent-Wohlfahrtswerk wurde im August 1897 in Hamburg zunächst als „Christlicher Hilfeverein“ gegründet. Die Mitglieder des Vereins waren Adventisten, die sich in sogenannten Tabea-Gruppen (nach Apostelgeschichte 9, 36-42) zusammenfanden. Sie sind den heutigen ehrenamtlichen Helferkreisen vergleichbar und hatten es sich zur Aufgabe gemacht, der wachsenden Not der unteren Bevölkerungsschichten in den industriellen Ballungsräumen Deutschlands zu begegnen. Suppenküchen, Kleiderkammern und Obdachlosenstuben entstanden, „Armenkassen“ wurden eingerichtet.
Anfang des 20. Jh. wurde ein Sanatorium in Friedensau bei Magdeburg gebaut und 1901 eröffnet, 1907 folgte ein Altenheim und in den darauffolgenden Jahren weitere Altenheime (Neandertal bei Mettmann, Berlin-Steglitz, Haus Wittelsbach in Bad Aibling). Um der unbeschreiblichen Not in der Folge des 1. Weltkrieges zu begegnen, wurden Gesundheitseinrichtungen und Sanatorien (Friedensauer Schwesternschaft, Sanatorium und Krankenhaus Berlin-Waldfriede) gegründet.
1928 führten Verhandlungen des Advent-Wohlfahrtswerkes mit dem Vorstand des damaligen 5. Wohlfahrtsverbandes, dem späteren „Paritätischen Wohlfahrtsverband“ (ab 1932), heute „Der Paritätische“, zur Aufnahme in den neu gegründeten Spitzenverband.
(Eine ausführliche Darstellung findet sich bei Eberhard Fischdick in „Helfende Hände - Die Geschichte des Advent-Wohlfahrtswerkes in Deutschland“, 1988)